Orthopädist/-in HFP
Dipl. Orthopädisten und Orthopädistinnen sind Fachpersonen für die Präzisionsanfertigung von Geh-, Steh- oder Sitzhilfen. Sie beraten Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit kompetent zum Einsatz orthopädischer Hilfsmittel.
Tätigkeiten
Durch Krankheit, Unfall oder angeborene Beeinträchtigung in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkte Menschen sind vielfach auf Hilfsmittel wie Prothesen, Orthesen, Spezialschuhe oder Rollstühle angewiesen. Mit der Entwicklung, Herstellung und Anpassung von orthopädischen Hilfsmitteln verbessern dipl. Orthopädisten die Mobilität der Betroffenen.
Als Spezialistinnen im technischen und unternehmerischen Fachbereich leiten dipl. Orthopädistinnen eigene Fachbetriebe oder übernehmen Fachaufgaben in spezialisierten Kliniken und Rehabilitationszentren. Sie beraten Menschen mit Beeinträchtigungen mit viel Einfühlungsvermögen und setzen ihre fundierten Kenntnisse gezielt ein: Sie zeigen Möglichkeiten auf, wie ihnen orthopädische Hilfsmittel den Alltag erleichtern können. Durch ein immer ästhetischeres und natürlicheres Aussehen der Sitz-, Geh- und Stehhilfen werden das Selbstbewusstsein und die Lebensqualität der Betroffenen gesteigert.
Gemeinsam mit den Betroffenen, deren Angehörigen, Ärztinnen, Therapeuten, Pflegefachleuten und Kostenträgerinnen klären dipl. Orthopädisten ab, welches Hilfsmittel geeignet ist. Alle orthopädischen Versorgungen werden individuell geplant, angefertigt und dokumentiert. Höchste Präzision erreichen sie unter anderem dank Computeranalysen, Druckmessverfahren und CNC-Unterstützung. Oft muss die Vorrichtung, zum Beispiel während der Rehabilitationsphase oder bei Reparaturen, mehrmals angepasst und wieder abgeändert werden, bis sie optimal sitzt. Dipl. Orthopädisten verantworten die gesamte Planung, Umsetzung, Qualitätskontrolle, den optimalen Ressourceneinsatz sowie die Kostenberechnung. Sie planen den Einsatz der Mitarbeitenden und führen auch selbst Arbeiten an orthopädischen Hilfsmitteln aus.
Dipl. Orthopädistinnen verrichten äusserst präzise Feinarbeit. Zur Herstellung der verschiedenen Hilfsmittel verwenden sie diverse Werkzeuge und Maschinen sowie unterschiedliche Materialien von Gips, Holz, Metall und Textilien bis hin zu Carbon, Acrylglas und Polyethylen. Sie setzen industriell vorgefertigte Bauteile und hochwertige Technologien ein. Zudem berücksichtigen sie individuelle anatomische, ergonomische und pathologische Gegebenheiten. Um auf dem neusten Stand der Technik zu bleiben, bilden sie sich laufend weiter und informieren sich über technologische Neuerungen und Trends. In der Werkstatt sorgen sie dafür, dass die Mitarbeitenden die Vorschriften zur Hygiene und Arbeitssicherheit sowie zum Gesundheits- und Umweltschutz einhalten.