Kunsttherapeut/-in HFP
Kunsttherapeuten und Kunsttherapeutinnen begleiten und unterstützen Menschen bei Veränderungsprozessen, Krisen und Krankheiten. Sie setzen dabei diverse künstlerische Mittel ein.
Tätigkeiten
Mit künstlerischen Mitteln stärken Kunsttherapeutinnen Menschen in ihrer Gesundheit, unterstützen sie in Krankheits- und Krisenfällen sowie bei grundlegenden Veränderungen. Sie aktivieren die Ressourcen und Selbstheilungskräfte ihrer Klientel, fördern deren Sinneswahrnehmung, Kreativität und persönliche Entwicklung, festigen ihre Autonomie und zeigen ihnen einen kreativen Umgang mit Problemen auf.
Kunsttherapeuten arbeiten meist nach ärztlicher Verordnung. In ihre Arbeit integrieren sie medizinische Diagnosen sowie eigene Beobachtungen und Befunde. Sie betrachten Menschen ganzheitlich und berücksichtigen soziale, körperliche und psychische Aspekte. Gemeinsam mit den Klienten vereinbaren sie Therapieziele. Kunsttherapeuten wählen geeignete künstlerische Mittel, erarbeiten ein Therapiekonzept und entwickeln es laufend weiter. Therapien führen sie mit Einzelpersonen oder Gruppen durch, dokumentieren den Verlauf, werten ihn aus und leiten die Ergebnisse an beteiligte Fachpersonen weiter.
Je nach Fachrichtung setzen Kunsttherapeutinnen bei ihrer Arbeit spezifische Mittel ein:
In der Bewegungs- und Tanztherapie erweitern und gestalten sie die Bewegungsmöglichkeiten ihrer Klienten und Klientinnen. Sie erkennen Einschränkungen im Körpererleben und geben durch künstlerisch gestaltete Bewegungsabläufe neue Impulse. Auf die Drama- und Sprachtherapie spezialisierte Berufsleute arbeiten zum Beispiel mit Laut-, Stimm- und Sprechübungen, Rollenspielen, theatralischen Darstellungen von Märchen, Gedichten und Liedern. Die inszenierte Wirklichkeit ermöglicht Betroffenen, sich spielerisch auszudrücken und eigene Ressourcen zu entdecken. In der Gestaltungs- und Maltherapie animieren Kunsttherapeuten Menschen zum bildnerischen Gestalten und zur Auseinandersetzung mit dem verwendeten Material. Sie stärken das Farb- und Formempfinden. In der intermedialen Therapie setzen die Fachpersonen unterschiedliche künstlerische Mittel ein, vom bildnerischen Gestalten über Poesie, Tanz, Musik bis hin zu Theater und neuen Medien. Sie reflektieren gemeinsam mit den Betreuten das kreierte Werk. In der Musiktherapie werden Menschen durch spielerische Erfahrungen an Instrumenten und durch Singen emotional und kreativ angeregt. Die Therapeuten schaffen Interesse und Gemeinschaftsgefühl und ermöglichen gelingende Beziehungsgestaltung bei schweren Krankheitszuständen und Behinderungen.