Schweizergardist
Schweizergardisten erfüllen im modernen militärischen Korps der päpstlichen Schweizergarde vielfältige Aufgaben. Sie wachen rund um die Uhr über die persönliche Sicherheit des Papstes und dessen Residenz.
Tätigkeiten
Schweizergardisten bewachen die Eingänge zum Vatikanstaat. Sie führen Zutrittskontrollen durch und erteilen Auskünfte an die Besuchenden. Während der Audienzen oder kirchlichen Anlässe überwachen sie das Geschehen in der Kathedrale. Bei speziellen Ereignissen mit vielen Teilnehmenden weisen sie ihnen bestimmte Plätze im Kirchenraum zu. Sie bewachen auch den Päpstlichen Palast und sorgen für Ruhe und Ordnung im Apostolischen Palast. Bei öffentlichen Auftritten des Papstes befinden sie sich uniformiert oder in Zivilkleidung stets in seiner unmittelbaren Nähe und gewähren ihm auf diese Weise den erforderlichen Personenschutz. Höhere Unteroffiziere und Offiziere begleiten ihn auch auf seinen Auslandreisen. Geht es hingegen um einen öffentlichen Empfang, repräsentiert die Garde als Ehrenkompanie des Papstes und des Vatikanstaats. Die Stellung als persönliche Leibwache des Oberhauptes der katholischen Kirche erfordert von den Schweizergardisten kontinuierliche Weiterbildung und Schulung für ein professionelles Auftreten. Schusswaffen tragen sie möglichst unsichtbar. Der Dienst der Schweizergardisten beträgt pro Tag zwischen acht bis elf Stunden und wird oft unregelmässig geleistet. Für Generalaudienzen, besondere Ehrendienste oder Staatsempfänge wird je nach Bedarf die dienstfreie Mannschaft ganz oder teilweise aufgeboten. Der Ehrendienst mit der Schildwache und der Präsenz bei Messen, Audienzen und offiziellen Besuchen sowie der Sicherheitsdienst, welcher Ordnungs- und Wachtdienst sowie Kontrolle und Personenschutz einschliesst, dauert meist mehrere Stunden. Diese Ehrendienste sind anstrengend und erfordern ein hohes Mass an Motivation, psychischer und physischer Belastbarkeit. Sie müssen bei jedem Wetter und bei allen Temperaturen geleistet werden. Positiv sind der Kontakt mit Menschen aus aller Welt und die zusätzliche Erfahrung des Korpsgeistes. Ein weiteres Privileg besteht darin, das Geschehen rund um die Kirche, den Vatikan und Rom aus nächster Nähe zu erleben.
Schweizer Gardisten müssen für die Sicherheit des Papstes und des Vatikans eine hohe Dienstleistungsbereitschaft mitbringen. Als praktizierende Katholiken ist es selbstverständlich, dass sie ihre Glaubensauffassung und -praxis als "Visitenkarte" des Heiligen Vaters präsentieren.